Hutzelbrot - Mein liebster schwäbischer Klassiker zur Weihnachtszeit
Hutzelbrot, Schnitzbrot, Früchtebrot - einfach lecker
Heute möchte ich euch einen richtig schwäbischen Klassiker vorstellen: Das Hutzelbrot - ganz traditionell auch Schnitzbrot genannt. Es wird hauptsächlich aus Trockenfrüchten und Nüssen hergestellt, wobei hier im Schwobaländle Trockenbirnen - die so genannten Hutzeln - der Hauptbestandteil sind. Ich habe Hutzelbrot schon als Kind förmlich verschlungen, am liebsten mit 'ner ordentlichen Schicht eiskalter Butter drauf - und genau so liebe ich es heute auch noch. Ich habe aber noch nie Hutzelbrot selbst gemacht. Bis heute. Neben einem Rezept und guten Zutaten braucht ihr vor allem 3 Dinge: Ein große Schüssel {eher eine Wanne}, viel Geduld und eine gute Muskulatur, die sich spätestens durch das Kneten des Teiges aber so oder so aufbaut - woher ich das weiß? Am Tag nach dem Backen hatte ich den Muskelkater meines Lebens. Der Geschmack der Brote macht das aber auf jeden Fall wieder gut.
Schwäbisches Hutzelbrot (10-12 Stück)
Zutaten:
500 g Dörrbirnen
500 g getrocknete Pflaumen
500 g getrocknete Feigen
1000 g Weizenmehl (Typ 1060)
40 g Hefe
125 g Zucker
1 Msp. Salz
30 g Zimt
1 EL Anis
1 EL Kirschwasser
500 g Rosinen
250 g Haselnüsse, die Hälfte davon grob gehackt
250 g gehackte Mandeln
50 g Zitronat
50 g Orangeat
Zubereitung (Dauer 3 Tage):
Weicht die Birnen über Nacht ein Wasser ein. Achtet darauf, dass sie komplett vom Wasser bedeckt sind. Legt am besten einen Teller auf die Birnen, damit sie unter Wasser gedrückt werden.
Kocht am nächsten Tag die Birnen im Einweichwasser ca. 20min auf, und gießt sie dann über die Pflaumen und Feigen. Lasst alles einige Stunden auskühlen.
Gießt die Früchte in ein Sieb und fangt das Wasser auf. Dieses Wasser nennt man Schnitzwasser, was den Früchtebroten auch den Namen Schnitzbrot gibt. Schneidet die Früchte dann in kleine Würfel, ebenso das Orangeat sowie das Zitronat.
Rührt die Hefe mit etwas erwärmtem Schnitzwasser an, gebt das Mehl in die Wanne, drückt eine Mulde hinein und gießt die Hefemischung dazu. Deckt die Wanne mit einem Geschirrtuch oder Handtuch zu und lasst den Vorteig etwa 10 Minuten gehen.
Gebt dann alle restlichen Zutaten mit dazu und verknetet den Teig mit den Händen. Wenn er zu trocken ist, dann gebt etwas vom Schnitzwasser dazu. Der Teig sollte gut formbar sein. Bestäubt den Teig mit Mehl und lasst ihn an einem warmen Ort so lang gehen, bis die Mehlschicht Risse bekommt.
Formt aus dem Teig 10 - 12 Laibe, legt sie auf 2 Backbleche mit Backpapier, bedeckt sie mit einem Tuch und lasst sie über Nacht gehen.
Heizt am nächsten Tag den Ofen auf 180 Grad Ober-Unterhitze auf. Backt die Brote etwa 60 Minuten auf mittlerer Schiene. Achtet darauf, dass sie nicht schwarz werden. Am besten schiebt ihr nach etwa 40 Minuten ein leeres Backblech auf die unterste Schiene, dann werden die Hutzelbrote von unten nicht zu dunkel.
Holt die Brote aus dem Ofen und bestreicht sie noch heiß mit dem Schnitzwasser. Lasst sie dann abkühlen und 2-3 Tage auf einem Kuchengitter stehen, dann schmecken sie am besten.
Hutzelbrot - der Klassiker zu Weihnachten
Das Rezept ist zwar etwas aufwändig, aber die Mühen lohnen sich. Das Hutzelbrot schmeckt einfach sensationell. Und damit es auch richtig gut schmeckt, solltet ihr für die Zutaten ruhig etwas mehr Kohle springen lassen und gute, hochwertige Zutaten kaufen. Also Finger weg vom Discounter-Obst. Vielleicht wollt ihr ja im Laufe des Jahres auch einfach die Birnen, Pflaumen, Feigen und Rosinen selbst dörren. Das geht mit einem Dörrautomat super einfach. Ich hab zum Beispiel diesen hier*. Stellt euch mal vor, wie stolz ihr dann die Brote verschenken könnt, wenn ihr sogar das Obst dafür selbst gedörrt habt. Die leckeren Früchtebrote halten sich übrigens in Frischhaltefolie verpackt, etwa 3-4 Monate.
Möge der Schneebesen mit euch sein,
Euer Backbube
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