Ein Blumenkranz aus Buttercreme - eine Hochzeitstorte mit Blüten der ganz besonderen Art - schlicht und verspielt zugleich
Könnt ihr euch noch an meine erste Hochzeitstorte erinnern, die ich vor etwa 2 Monaten für die Hochzeit meines Bruders gemacht habe? Da hab ich irgendwo im Beitrag erwähnt, dass es meine erste und meine letzte Hochzeitstorte sein soll. Und ich wollte mich auch eigentlich fest dran halten. Doch dann bekam ich einen Anruf von meiner sehr, sehr guten Freundin Anja. Sie war jahrelang meine Nachbarin, wir waren zusammen im Jugendchor, mit dem wir 1995 sogar auf Konzertreise nach Amerika gingen, waren in der selben Klasse, als ich auf dem Gymnasium eine Ehrenrunde gedreht habe und haben vor allem fast 15 Jahre zusammen Standard- und Lateintanz gemacht. Und eben diese Freundin fragte mich, ob ich eine Hochzeitstorte für sie machen würde. Ich fragte erst mal für wie viel Personen und mit welchen Extras sie sein solle und hoffte innerlich, dass die Worte „Fondant“, „mehrstöckig“ und „200 Gäste“ nicht vorkommen. Und das taten sie nicht. Für 25 Gäste, einstöckig & fruchtig sollte sie sein. Und schwup, schoss mir schon was hübsches durch den Kopf.
Vor einiger Zeit hab ich nämlich den YouTube-Channel von Cake Styleentdeckt und mich dabei in diesen sensationellen „Buttercream Flower Wreath Cake“ verguckt. Den wollte ich unbedingt mal ausprobieren und da kam die Hochzeitstorte genau richtig. Beim Geschmack und auch bei der Farbgebung hatte Anja noch keine konkreten Wünsche und so entschieden wir gemeinsam, dass es eine leicht abgewandelte Version der Eierlikörtorte mit Mascarpone-Erdbeer-Füllung von Dagi {meine absolute Lieblingstorte}werden sollte, die in fruchtige Buttercreme gehüllt und mit Buttercreme-Blumen verziert werden sollte. Und genau das hab ich gemacht. Ich habe dafür 2 Kuchen gebacken, einmal das doppelte Rezept in einem 32-cm Tortenring (den gibt’s z.B. HIER) und das einfache Rezept in einer 28 cm Springform. Hier kommt das einfache Rezept. Ihr benötigt für eine Torte von 32 cm Durchmesser und 10 cm Höhe dann aber alle Zutaten 3 mal.
Eierlikörtorte (nach einem Rezept von Home is where the Törtchen is) 6 Eier2 Päckchen Vanillezucker250 g Puderzucker125 ml Sonnenblumen-Öl200 ml Eierlikör50 ml Baileys250 g Mehl1 Päckchen Backpulver
Stellt den 32cm-Tortenring auf ein Backblech mit Backpapier und schlagt das Papier rundherum ein, damit der Teig nicht auslaufen kann. Legt den Boden der 28cm-Springform ebenfalls mit Backpapier aus. Fettte die Ränder vom Ring und der Springform und kleidet sie ebenfalls mit Backpapier aus. Heizt den Ofen auf 165 Grad Ober-Unterhitze vor.Für die 28cm Form: Schlagt 6 Eier in der Schüssel der Küchenmaschine schaumig und lasst 250g Puderzucker und 1 Päckchen Vanillezucker einrieseln. Schlagt weiter bis eine helle, schaumige Masse entstanden ist. Das dauert etwa 3-5 Minuten. Mischt 125 ml Öl mit 200 ml Eierlikör und 50 ml Baileys; Mischt ebenfalls 250 g Mehl mit 1 Päckchen Backpulver und gebt beide Mischungen abwechselnd zur Eimasse. Verrührt alles auf mittlerer Stufe zu einem glatten Teig und füllt ihn in die Springform.Für den 32cm-Ring: Schlagt 12 Eier in der Schüssel der Küchenmaschine schaumig und lasst 500g Puderzucker und 2 Päckchen Vanillezucker einrieseln. Schlagt weiter bis eine helle, schaumige Masse entstanden ist. Das dauert etwa 3-5 Minuten. Mischt 250 ml Öl mit 400 ml Eierlikör und 100 ml Baileys; Mischt ebenfalls 500 g Mehl mit 2 Päckchen Backpulver und gebt beide Mischungen abwechselnd zur Eimasse. Verrührt alles auf mittlerer Stufe zu einem glatten Teig und füllt ihn in den Tortenring.Backt beide Kuchen gleichzeitig im vorgeheizten Ofen etwa 60-70 Minuten, macht dann den Stäbchentest und holt die Kuchen heraus. Lasst sie vollständig in der Form abkühlen. Zieht dann das Backpapier weg, wickelt die Kuchen in Frischhaltefolie und stellt sie über Nacht in den Kühlschrank.
Am nächsten Tag wird es etwas komplizierter. Nehmt den 32-cm-Kuchen und schneidet ihn mit einem langen Messer 2 mal horizontal durch. Dabei sollte der unterste Boden und die oberste Lage schön dick sein, der mittlere Boden nicht dicker als 1 cm. Den mittleren Boden schneidet ihr dann auf 26 cm Durchmesser zu. Nehmt dazu am besten einen verstellbaren Tortenring, stellt ihn auf 26cm ein, legt ihn auf den Tortenboden und schneidet an der Innenseite des Rings entlang. Legt den Ring dann mit der selben Einstellung (26cm) mittig auf den 28cm-Kuchen und schneidet innerhalb des Rings den Kuchen bis zum Boden senkrecht ein (das wird HIER super erklärt). Das ganze macht ihr auch nochmal mit einem Durchmesser von 24cm. Somit habt ihr 2 dünne Ringe aus Kuchenteig. Schneidet auf einer Seite des Kuchens die Ringe durch, damit ihr die Streifen weglegen könnt. Legt nun den 32cm Tortenboden auf eine Tortenunterlage aus dicker, beschichteter Pappe oder Edelstahl und legt einen Tortenring darum. Stellt nun die zurechtgeschnittenen Streifen am Rand des Rings entlang. Der längere Ring reicht nicht ganz, darum müsst ihr aus dem zweiten Ring ein passendes Stück ausschneiden, damit der Rand komplett außen rum geht. Nun wird die Füllung zubereitet:
Mascarpone-Erdbeer-Himbeer-Füllung (nach einem Rezept von Home is where the Törtchen is) 600 + 250g frische Erdbeeren375 g frische Himbeeren200 g Sahne500 g Mascarpone500 g Quark (40%)12 Blatt Gelatine2 Päckchen Vanillinzucker
Wascht & putzt die Erdbeeren, püriert 600g davon mit einem Stabmixer. Halbiert die restlichen 250g Erdbeeren und legt sie auf den untersten Tortenboden. Schlagt die Sahne steif und stellt sie beiseite. Weicht die Gelatine etwa 10 Minuten in kaltem Wasser ein. Verrührt den Mascarpone mit dem Quark, dem Vanillinzucker und dem Erdbeerpüree, bis eine glatte Masse entstanden ist.Drückt die Gelatine aus, gebt sie in einen kleinen Topf und löst sie bei niedriger Hitze unter Rühren auf. Gebt dann 2 EL der Erdbeer-Mascarpone-Mischung dazu, rührt alles glatt und rührt diese Mischung wiederum zur restlichen Erdbeer-Mascarpone-Creme dazu. Dann wird die Sahne untergehoben.
Gebt nun gerade so viel Erdbeer-Mascarpone-Creme auf den untersten Tortenboden, bis die geschnittenen Erdbeeren darauf vollständig bedeckt sind. Legt dann den dünnen 26cm-Tortenboden darauf und drückt ihn gut an. Verteilt die Himbeeren auf dem mittleren Tortenboden und gebt die restliche Erdbeer-Mascarpone-Creme darauf. Achtet darauf, dass sie mit dem Rand auf gleicher Höhe abschließt. Streicht dann die Oberseite des Kuchenrings (den du davor als Rand in den Tortenring gestellt hast) ganz dünn mit etwas Mascarpone-Füllung ein und legt den zweiten dicken 32cm-Boden als Deckel obendrauf. Stellt dann die Torte für mindestens 4 Stunden in den Kühlschrank, damit die Creme fest wird. Das Zubereiten klingt viel komplizierter, als es ist. Wenn ihr einmal eine Torte nach dieser Variante gefüllt habt, dann geht das mit links. Nach 4-5 Stunden könnt ihr sie mit Buttercreme einstreichen. Am Rand etwas dicker, oben drauf dünner, da kommen ja noch die Blumen drauf. Danach darf sie nochmal in den Kühlschrank. Für die Buttercreme zum Einstreichen der Torte habe ich das gleiche Rezept verwendet wie bei meinem Brombeertörtchen, allerdings mit pürierten Erdbeeren statt der Brombeeren.
Das habe ich auch für alle Blumen und Blätter genommen. Wie ihr die Blüten und Blätter macht und sie anschließend auf dem Kuchen anbringt, könnt ihr super in den Videos von Cake Style sehen. Hier lernt ihr wie Rosen, Ranunkeln, Pfingstrosen und Blätter gemacht werden. Die Videos haben mir wirklich sehr weitergeholfen und dafür, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben solche Blumen gemacht habe, bin ich wirklich verblüfft, wie leicht sie herzustellen sind und wie schön sie geworden sind. Natürlich benötigt man etwas Equipment dafür, aber wenn man das zu Hause hat, geht es wirklich ganz easy. Ein Rezept für die passende Buttercreme, mit der Vanessa die Blumen macht, findet ihr auf ihrer Website. Ich habe wie gesagt eine andere Creme dafür verwendet, da sich bei mir der Puderzucker in Buttercreme nie richtig löst, egal wie oft ich ihn siebe. Vielleicht hat da ja jemand von euch einen Tipp für mich? Schaut euch die Videos an, da wird alles Schritt für Schritt ganz genau erklärt – ihr müsst nur Englisch können. Aber wer weiß, vielleicht bekommt ihr das ja auch bald auf deutsch von mir gezeigt *gg*.
Die Torte sah am Ende einfach umwerfend aus und am liebsten hätte ich sie ins Regal gestellt um sie für immer zu konservieren. Aber manchmal muss man seine Wünsche beiseite legen. Schließlich wartete ein gespanntes Brautpaar auf das hübsche Ding. Die Reise zum Tegernsee hat die Torte gut überstanden und auch den Weg zum und aufs Schiff. Die Torte war ein absoluter Volltreffer. Sie sah wunderschön aus und war auch geschmacklich ein absolutes Highlight. Und wisst ihr was das Tollste war? Sie war ratzfatz gemacht und hat mich keinen einzigen Nerv gekostet. Quasi eine Torte zum Entspannen. Übrigens war die dazu gehörende Hochzeit auch ein absoluter Volltreffer.
Möge der Schneebesen mit euch sein,
Euer Backbube.
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